Feldversuch KlimaHaushalte

Die beteiligten KlimaHaushalte verpflichten sich in dem sozialen Feldversuch ausgewählte und definierte Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Das heißt, dass sie in den Bereichen Ernährung, Wohnen/Energie und Mobilität ihre CO2-Emissionen innerhalb eines halben Jahres spürbar senken. Für den Feldversuch kommen vor allem solche Maßnahmen in Betracht, bei denen die Haushaltsmitglieder ihre bisherigen Alltagspraktiken und Routinen verändern müssen. Hierzu zählt beispielsweise, dass sie das Auto stehen lassen und stattdessen das Rad oder die Bahn nehmen, sich klimaschonender ernähren oder bewusster heizen. Insgesamt wird eine Beteiligung von 50 bis 60 Haushalten angestrebt. Für den Feldversuch sollen gezielt Haushalte aus unterschiedlichen sozialen Schichten und in unterschiedlichen Lebensphasen und Haushaltsformen gewonnen werden. So soll erreicht werden, dass neben dem bürgerlichen „Mainstream“ auch Haushalte mit geringerem Einkommen oder mit Migrationshintergrund repräsentiert sind.

Betreuung und Beratung

Die KlimaHaushalte werden während des Feldversuchs durch KimaberaterInnen der Verbraucherzentrale NRW betreut. Hier steht den KlimaHaushalten für die Dauer des Feldversuchs bei Problemen und Unterstützungsbedarf eine Telefon-Hotline bzw. ein Berater vor Ort zur Verfügung. Zudem können sich die KlimaHaushalte in moderierten Diskussionsrunden und hier im Forum austauschen.

Wissenschaftliche Begleitung

Vor Beginn des Feldversuchs werden mit den Haushaltsmitgliedern kurze standardisierte Interviews durchgeführt, in denen unter anderem Eckdaten zu Haushaltsausstattung, Energieverbrauch und -kosten abgefragt werden. Gegen Ende des Feldversuchs befragt das Team die Beteiligten mit Hilfe von Leitfaden-gestützten Intensivinterviews. Dabei geht es um ihre Motivation und ihre Erfahrungen bei der Teilnahme an dem Feldversuch sowie ihre Erfolge oder Misserfolge bei der Umsetzung CO2-armer Alltagspraktiken. Die WissenschaftlerInnen wollen so herausfinden, was Haushalte fördert oder hemmt, ihre Alltagspraktiken klimafreundlich zu verändern. Sie wollen ergründen, wie diese motivationalen Hintergründe mit der Realität des Alltags zusammenwirken: mit der sozialen Lage und den Anforderungen der Alltagsorganisation oder der (Un-)Vereinbarkeit neuer Handlungen mit bereits eingespielten Routinen.

Umsetzung: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE)


Bundesministerium für Bildung und Forschung Forschung für nachhaltige Entwicklungen